Hallo,
auch ich finde es nicht gut, wie hier das Fahrerteam gegenüber allen anderen Teams so schlecht gemacht wird.
Der Fahrdienst war nach dem Sport mit 120 Volunteers eines der größeren Teams und ich habe auch festgestellt, dass hier organisatorisch nicht alles optimal gelaufen ist.
Allerdings finde ich es traurig, wenn die einzelnen Fahrer hier schlechtgemacht werden, ohne dass man die Abläufe im Hintergrund kennt. Oft, wenn ein Bus "leer" von der Kandahar weggefahren ist, hatte er auch schon wieder über Funk einen Fahrauftrag, z.B. Abholung am Badersee oder in Grainau.
Ich für meinen Teil habe, wenn es möglich war, immer auch Volunteers mitgenommen, z.B. wenn ich jemand morgens an der Bushaltestelle stehen gesehen habe. Nur kann es z.B. auch nicht angehen, wenn ich noch voller Fahrgäste an der Kandahar ankomme, dass man mir vors Auto springt, sondern man sollte dann warten, bis die Fahrgäste ausgestiegen sind und dann kann man auch gerne fragen.
Direkt nach den Rennen hatten wir auch den Peak an Journalisten zu bewältigen, vom Media Stop unterhalb der Kreuzeckbahn. Dass genau zu dieser Zeit bei uns meist keine Fahrzeugkapazität frei war, um euch Rutscher zu transportieren, ist leider die Realität. Auch hier gilt, der Ton macht die Musik. Gemäß Akkreditierung bestand kein Fahrtanspruch für unsere VW-Shuttlebusse. Wenn man höflich fragt, und noch Plätze frei sind, haben aber wohl die meisten von uns gerne auch euch Volunteers mitgenommen, bevor die Plätze leer geblieben sind.
Die großen Busse hatten nichts mit dem Volunteer-Fahrdienst zu tun und für deren Verfehlungen können wir Volunteer-Fahrer erst recht keine Verantwortung übernehmen. Die Fahrer dieser Busse kommen aus dem Linienverkehr und sind es gewohnt, nur an fest definierten Haltestellen zu halten. Wir haben in Deutschland nun einmal keinen "Stop on Demand" Busverkehr, wie z.B. in Südamerika.
Es ist schade, dass es so gelaufen ist, aber ich finde es ebenso enttäuschend, wenn man sich als Fahrer nach 2 Wochen Dienst, der oft über die regulären Dienstzeiten hinausging, sich nur beschimpfen lassen muss.
Ich selbst war an manchen Tagen von 5:30 morgens an unterwegs oder manchmal auch Nachts bis weit nach 1 Uhr. Ich habe auch Volunteers, die in Oberammergau untergebracht waren oft noch nachts mit heimgefahren und hatte mein "Vergnügen" mit alkoholfreien Getränken, welche in Gaststätten seit einigen Jahren zunehmend leider wieder meist noch erheblich teurer sind, als Bier. Und ich bleibe dabei, alkoholfreies Weißbier schmeckt einfach net.
In diesem Sinne hoffe ich, dass der eine oder andere über seine eigenen Äußerungen auch mal kritisch nachdenkt, damit auch wir Fahrer die WM mit einem schönen Gefühl in Erinnerung haben können und nicht mit der Intention, dass wir alles falsch und scheiße gemacht haben....